Zunächst konnten die Gäste die Bilder und Texte des Künstlers begutachten. Die folgende Diskussion zwischen Hans-Peter Klie, Franziska Remeika (Lektorin Philosophie Metzler) und Jörg Zirfas (Herausgeber des Buches Nietzsche und die Lebenskunst) wurde aufmerksam in der bis auf den letzten Platz gefüllten Galerie verfolgt.
Die philosophisch orientierte Ausstellung stellt in 45 Plakaten eine Text-Bild-Verbindung zwischen den Philosophen Friedrich Nietzsche und Ludwig Wittgenstein sowie dem Maler Giorgio de Chirico her. Die drei begegnen sich in einem fiktiven Erzählraum. Vor allem Nietzsche soll bei dieser Interpretation seines Wirkens nicht als typischer Held und großer Kopf der Philosophie dargestellt werden, sondern ganz speziell im Bezug auf die Lebenskunst betrachtet werden. Denn, gerade die Freude des Lebens wurde von Nietzsche zu jeder Zeit ausdrücklich bejaht, obwohl er selbst immer wieder haderte und gleichzeitig pausenlos nach den Gründen, oder einem Konzept, für die "perfekte" Lebenskunst suchte. Der fiktive Trialog, Wittgenstein und de Chirico hatten ganz ähnliche Gedanken in Bezug auf die Lebenskunst wie Nietzsche, stellt die Suche nach der Lebenskunst künstlerisch und philosophisch in Bild- und Textform dar.
Informationen zur Veranstaltung und zur Dauer der Ausstellung finden Sie auf der Website der Galerie Inter Art
Die Philosophie der Lebenskunst begnügt sich nicht nur mit abstrakten Begründungen, sondern widmet sich praktischen Aspekten, die für ein gelungenes Leben entscheidend sind. Sie greift auf eine lange Tradition zurück, die bei Sokrates beginnt und bis zu Foucault und Wilhelm Schmid reicht. Bei den neueren Vertretern bildet die Auseinandersetzung mit Nietzsche und seiner Thematisierung der Selbstsorge einen zentralen Fokus. Als philosophischer Arzt suchte Nietzsche herauszufinden, was für den einzelnen Menschen und die Kultur im Gesamten förderlich oder schädlich sei. Das Handbuch stellt Nietzsches Kontexte und Konzepte der Lebenskunst übersichtlich und polyphon dar.
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