Das Pferd im Verlagssignet

 

In seiner Geschichte bediente sich der Verlag J.B. Metzler einiger Signete. Im 18. Jahrhundert wurden zum ersten Mal Bildsignete eingeführt. In der Mitte befindet sich ein zierlicher Buchsbaum vor einem höfisch anmutenden Parkprospekt, umrahmt von zwei geschweiften Buchsbäumen. Am Fuß ist das verschlungene Initialsignet mit der Devise "Semper flore novo" ("Immer in junger Blüte") zu sehen.

Auf einem Kupferstichsignet mit dem Motto "Lux post tenebras" ("Licht nach der Dunkelheit") ist eine Wald-, Seen- und Wiesenlandschaft abgebildet. In der rechten und unteren Bildhälfte sind Accessoires der Buchherstellung angeordnet: Setzkasten, Holzschnittstöcke, eine Druckerpresse, ein beschwerter Papierballen. Mit diesem neuen Signet passte sich der Verlag dem Zeitgeschmack an und spielte mit seinem Motto auf die in Württemberg einziehende Aufklärung an.

Auf dem nächsten Signet befindet sich eine Denksäule mit einem umkränzten Medaillon, das den Buchstaben "M" trägt. Daneben sitzt mit der Hand darauf weisend ein pummeliger Genius mit einem leeren Blatt. Das Signet verwies auf bürgerliche Gesittung und ist der Epoche des Biedermeier zuzuordnen. Das heutige Verlagssignet wurde 1948 von Walter Brudi entworfen. Es beinhaltet die Jahreszahl der Verlagsgründung und ein galoppierendes Pferd, wie es auch im Wappen der Stadt Stuttgart zu sehen ist.

Das Pferd als Wappentier

Die erste noch erhaltene Abbildung des Stuttgarter Stadtwappens stammt aus dem Stadtsiegel des Jahres 1312. Diese zeigt zwei ungleich große (heraldisch) nach rechts schreitende Pferde im früh- und hochgotischen Dreieckschild. Im Stadtsiegel von 1433 wurde die Form des Stadtwappens geändert. Der Wappenschild zeigt ein (heraldisch) nach rechts galoppierendes Pferd im spätgotischen Rundschild.

Diese Wappenform diente im Wesentlichen als amtliches Stuttgarter Stadtwappen bis ins 19. Jahrhundert. Dabei wurde die Darstellung des Pferdes im Laufe der Jahre mehrfach geändert. Es wurde schreitend, laufend, galoppierend, springend, steigend und aufgerichtet dargestellt. 1938 setzte sich die heutige Form durch. Ursprünglich war seine Grundfarbe silbern, erstmals 1699 nach einem Wappenbuch golden. Diese Farbe setzte sich allmählich in Anlehnung an die württembergischen Hausfarben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch. Es handelt sich um ein sog. „redendes“ Wappen, d. h. das ursprüngliche Gestüt, auf das die Stadt zurückgehen soll, wird hier versinnbildlicht.

Pferdestärken

Das Rössel, ist ein schwarzes, springendes Pferd auf gelbem Grund und Stuttgarter Wappentier. Es ist die perfekte Interpretation von Pferdestärken und daher Mittelpunkt des Porsche-Wappens. Es taucht Ende 1952 erstmals auf der Lenkradnabe auf, ziert seit 1954 die Fronthaube jedes Serien-Porsche und seit 1959 auch Radkappen bzw. Felgen.
Entworfen wurde es von Franz Xaver Reimspieß, einem zeichnerisch begabten Porsche-Ingenieur. Händler und Kunden wünschen ein Wappen mit Bekenntnis zum Standort Zuffenhausen, das Unternehmen einen optischen Ausdruck von Qualität und Dynamik.

Ein Rössle ist auch das Wappentier von Ferrari, entliehen von einem abgeschossenen deutschen Flugzeug im Ersten Weltkrieg. Die Verwendung erfolgt gegen den Willen der Stadt Stuttgart. Das Rössle von Porsche im Wappen ist rechtlich geschützt.

 

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